Informations- und Beratungsangebote für armutsbetroffene Menschen. Bestandsaufnahme udn Strukturierungsvorschlag für eine Online-Plattform.

Im Rahmen des Nationalen Programms zur Prävention und Bekämpfung von Armut (Nationales Programm gegen Armut) realisiert die Berner Fachhochschule ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit dem Ziel, die Grundlagen für eine Online-Plattform für armutsbetroffene Menschen bereitzustellen. Im Zentrum der Arbeiten stehen einerseits Bestandsaufnahmen bestehender Informations- und Beratungsangebote sowie Selbsthilfegruppen für armutsbetroffene Menschen und andererseits die Erarbeitung eines Strukturierungsvorschlags für die Bereitstellung der erhobenen Informationen im Internet. Das Projekt geht auf die Initiative einer nationalen Koalition aus 28 Nicht-Regierungsorganisationen zurück. Die zu realisierende Plattform soll zur Verbesserung der Informationslage über vorhandene Beratungs- und Informationsangebote bei den betroffenen Personen beitragen, aber auch weiteren interessierten Empfängern und Vermittlern dienen. Gemäss einem durch das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) veröffentlichten Bericht (Bachmann et al., 2004), verfügen „Soziale Anlaufstellen“ über ein hohes Potenzial im Hinblick auf die Effizienzsteigerung des Systems der Sozialen Sicherheit. Eine nationale Online-Plattform, die übersichtlich den Weg zu den relevanten Informations- und Beratungsangeboten weist, kann – sofern inhaltlich sorgfältig befüllt und gut strukturiert – zu einer zusätzlichen Effizienzsteigerung beitragen.
Basierend auf der Studie wurde die BFH zusätzlich mit der Entwicklung eines Faktenblattes (2017) beauftragt. Das Faktenblatt «Online-Informationen für armutsbetroffene Menschen» dient als Orientierungshilfe, um Internetseiten an die Bedürfnisse von armutsbetroffenen Menschen anzupassen. Es richtet sich an Institutionen der öffentlichen Verwaltung und private Organisationen, die im Internet Informationen für armutsbetroffene oder -gefährdete Menschen anbieten. Es enthält zentrale Empfehlungen, um Internetseiten zugänglich, lesbar und verständlich zu gestalten, illustriert mit Good-Practice-Beispielen. Anhand einer Checkliste kann überprüft werden, ob die eigene Internetseite den spezifischen Bedürfnissen des Zielpublikums entspricht.