E-Mails, Facebook-Posts, Videos, Audiodateien, E-Books und Webseiten gehören wie selbstverständlich zu unserem Alltag und bilden im Informationszeitalter die Grundlage unternehmerischen, gesell-schaftlichen und individuellen Handelns. Die langfristige Nutzbarkeit und Erhaltung dieser Daten kön-nen jedoch nicht als selbstverständlich betrachtet werden. Sie müssen vor dem Hintergrund des tech-nologischen und gesellschaftlichen Wandels aktivsichergestellt werden, weshalb der digitalen Lang-zeitarchivierung sowohl im institutionellen als auchimprivaten Kontext eine wichtige Rolle zukommt.Sie ist aus der Realität von Schweizer Gedächtnisinstitutionen nicht mehr wegzudenken,und ihre zu-nehmende Dringlichkeit ist eine Konsequenz der voranschreitenden Digitalisierungunserer Gesell-schaft. Es ist demnach unbestritten, dass Lösungen für die digitale Langzeitarchivierung benötigtwerden.
Die Studie gibt einen Überblick über die laufenden und geplanten Aktivitäten der digitalen Langzeitarchivierung bei Schweizer Gedächtnisinstitutionen, zeigt Formen der Zusammenarbeit zwischen den Institutionen auf und diskutiert die aktuellen Herausforderungen. Dazu hat die Berner Fachhochschule zwischen Mai und Juni 2017 fünfzehnVertreter/-innen von Schweizer Gedächtnisinstitutionen und einer Fachstellebefragt. Die Studie zeigt, dass bei den meisten befragten Institutionen ein Nebeneinander von analoge rund digitaler Langzeitarchivierung stattfindet. Nur in Ausnahmefällen fokussieren einzelne Institutionen speziell auf die Welt des Digitalen. Wie stark die einzelnen Institutionen auf digitale Langzeitarchivierung setzen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispiels-weise der Organisationskultur oder der Existenz von digital erzeugten (digital born) Artefakten inner-halb des Sammlungsauftrags.